Ach, die schmalen Wege - Schräg, den Weg abschneidend, - Weißrussische Werste - Mit und ohne Schlaglöcher! Wie Nüsse, Walnüsse Knacke ich sie, - Man sagt, die deutschen - Sind glatt, geradeaus... Dort, sagt man, sind die Wege in drei Reihen Und keine Brettchen mit "Achtung!" oder "Halt!". Nun was denn - wir werden spazierenfahren, schauen, Wir tragen auf - nicht Schießpulver, sondern Aphalt. Leicht abfallende Hügel - Ich knacke sie, ja knacke sie! Aber in der Seele, wie in einer Schlucht, Versteckt sich der Wolf, Faß die Rennräder! Ich zielte mit dem Stutzen - Mit diesem Wolf beende ich es Auf der Kennzeichnung ist "Brest". Ich werde dort ein Schlückchen Wasser aus dem Brunnen trinken Und werde die Vermerke in den Pässen zeigen. Danach wird mich der Grenzwächter anlächeln, Wahrscheinlich hat er mich erkannt oder - einfach so... Nach jeder beliebigen Sache In der Art von: "Wer sind Sie?" - Wie der Schlagbaum Sich nach oben schwang, bis zu den Wolken! Der Genosse in Uniform machte Eine Photographie für seine Frau - Und... nur man sah uns Von unserer Seite! Ich werde nach Paris, Warschau, Nizza geraten! Sie sind fast mit der Hand zu greifen - schräg gegenüber... So habe ich zum ersten Mal die Grenze übertreten - Und einige Bedenken von jemandem dort zerstreut. Ach, die rutschigen Wege - Hier seid ihr an der Reihe, - Polnische Dörfer - Die Pfeile zeigen nach vorne, Leiterwägen unter den Schutzdächern, Plastersteine wie kleine Schuppen... Polnisch verstehen wir nicht Weder meine Frau, noch ich! Sich nach einer Schnitte, einem Glas sehnend, Blieben wir irgendwo aufs Geratewohl stehen, - Und ich sagte auf Russisch: "Proschu, Pani!" - Und die Anwendnung war exakt und treffend! Ach, das Essen unterwegs Aus wenigen Gerichten! Ich esse unvorsichtig Alles, was gebracht wird. Zu guter Letzt - etwa Süßes, Das heißt - Schluß machen! Und auf ihre Herbatka Blase ich, wie auf den Tee. Und die Pani schaut auf den Abakus (Alles wie bei uns - wozu die Touristen anlügen) - Und ich die Unterschiede in der Währung schätzend, Habe ihr abgezählt, ich erinnere mich nicht, wieviele Zloti Und brummte: "Übermäßig bezahlt"... Wo sind denn die Begrüßungslieder, - Na los, her damit! - Polnische Schönheiten, Ist für die Touristen ein Paradies? Daneben auf der Waldwiese Ist die Seele offenherzig - Es vergnügen sich die Panis Mit dem Rechen in der Hand. "Ja, Polen war angeschlagen, machte selbst ein Wirrwarr, - Sagte der Alte - und spannte die Pferde aus... - Die polnischen Schönheiten sind nicht verwelkt - Sondern sind in deutschen Lagern umgekommen..." Die Pflugscharen beißen sich In die Erde wie ein Absatz, Asche wird gefunden Bis jetzt unter dem Pflug. Die Erinnerungen werden plötzlich aufgewühlt - Ein lebloser Vorwurf: Ein unerfülltes Leben - Nahrung für die Ähren. In meinem Hirn, welches plötzlich zusammengedrückt wurde Wie in einem Faßreifen, - aber so soll es drücken! - Der Warschauer Aufstand war blutig, Im eigenen Blut erstickend... Es gab eine Schlägerei - äußerst übel Und unser Corps Zögerte in den Vororten Ganze zwei Stunden. Ob im Marschsprung, in der Attacke - Einmütig lostürzen. - Und die Panzerfahrer weinten In den gepanzerten Machinen. Kriegsereignisse sind längst als Legende, In die Geschichte eingegangen und vergessen - Aber diese Verspätung ist nicht vergessen, Als wir darüber zu streiten begannen. Warum gab es denn eine Verzögerung Bei unserem Corps? Warum aßen wir zu Mittag Diese zwei Stunden? Weil die Panzer Feucht vor Tränen waren, Den Engländern und den Yankees Haben wir die lange Nase gezeigt! Aber vielleicht wurden bei der Ermittlung Fehler gemacht - Nicht gemeldet? .. Was soll man jetzt mutmaßen! Aber jetzt gerade lese ich: "Warschau". Und fahre und ich will mich nicht verspäten!
© Elisabeth Jelinek. Übersetzung, 2018