Auf einem stillen Paß im Gebirge, Wo die Felsen dem Wind kein Hindernis sind. In Höhlungen, in die kein Mensch je kam. Lebte einst ein fröhliches Echo vor sich hin. Es gab Antwort auf Schreie - auf Schreie von Menschen Sitzt die Einsamkeit wie ein Klumpen in der Kehle, Füllt das unterdrückte Stöhnen fast unhörbar in die Schlucht, Unterstützt das Echo diesen Schrei nach Hilfe schnell, ganz schnell, Macht ihn starker, tragt ihn sorgsam mit den Händen weiter. Das waren keine Menschen: Betrunkene, berauscht und betäubt vom Gift Damit man ihr Trampeln und Blaffen nicht hörte. Kamen sie, um zu töten, Ruhe zu machen in der lebend gen Schlucht. Sie banden das Echo und stopften ihm den Mund mit einem Knebel. Die ganze Nacht dauerte der blutige böse Spaß. Sie traten auf dem Echo herum, man hörte nicht einen Ton, Gegen Morgen haben sie das verstummte Echo erschossen, Die Steine rannen, wie Trinen, von den getroffenen Felsen.
© Elvira Högemann-Ledwohn. Übersetzung, 1980