Kein Windhauch, der nach Frost schon schmeckte, die Erde weich noch, warm wie Luft und rot der Schneeballstrauch - da legte ein Mann sich in die Friedhofsgruft. Ein Omen ließ der Mann nicht gelten, das noch dem Volk als Warnung gilt. Holt doch der Tod zuerst nicht selten, die selbst ihr Sterben schon gespielt. Wenn’s so ist, Freund, dann keine Eile! Steil anders ein die Kamera, schreib um den Text, daß jede Zeile lebendig bleibt, dem Leben nah! Kein Mensch, der Tränen dann verdrängte, als er, längst todeswund im Bauch, getreu der Erde ihr sich schenkte unter dem roten Schneeballstrauch, unter dem roten Schneeballstrauch. Die Besten pflegt der Tod zu fangen und treibt sie einzeln vor sich her. Ein Bruder ist von uns gegangen, vom Leid erlöst stört er nicht mehr.         Den »Stepan Rasin« noch zu drehen in diesem Jahre, hoffte er. Keins seiner Werke wird vergehen, doch er, der Meister, lebt nicht mehr.         Man hörte Schicksalsstimmen raunen: »Von diesem Mann nehmt das Tabu! Als Sterbender sah er mit Staunen den eignen Leichenfeiern zu.   Ihn, der mit seinem großen Herzen so schwer zu tragen sich erbot, enthebt dem Lager seiner Schmerzen, bevor er selbst begehrt den Tod!« Grad dem gewohnten Bad entstiegen, trat er vor Gott nüchtern und rein, entschlossener, sich ihm zu fügen, als er’s im Spiel je konnte sein.            
© Martin Remane. Übersetzung, 1986