Ich bin eine „Jak“, ein Jagdflugzeug, mein Motor dröhnt. Der Himmel ist mein Zuhause. Doch der, der in mir sitzt, meint, daß er der Jäger ist. In diesem Kampf wurde von mir eine „Junkers“ abgeschossen, - ich habe mit ihr gemacht, was ich wollte. Doch der, der in mir sitzt, ist mir ziemlich lästig geworden. Im vorigen Kampf wurde ich durchsiebt, ein Mechaniker hat mich zusammengeflickt, Doch der, der in mir sitzt, zwingt mich wieder, einen „Korkenzieher“ zu machen. Aus dem Bomber bringt die Bombe dem Flugplatz den Tod, und es scheint, als ob der Stabilisator singt: „Friede eurem Haus!“ Da kommt eine „Messerschmitt“ hinter mir her. Ich haue ab - ich bin müde von den Wunden. Doch der, der in mir sitzt, ich sehe schon, hat sich entschieden - für’s Rammen! Was macht er, gleich gibt es doch eine Explosion!.. Doch ich möchte nicht auf dem Sand brennen, - ich überschreite alle Verbote und Geschwindigkeiten, und komme heraus aus dem Sturzflug. Ich bin erster. Und du hinter mir, na, ich sollte wohl brennen! Wo ist er denn, den ich verfolge? Da fängt er an zu qualmen, nickt mir zu und fängt an zu singen: „Friede eurem Haus!“ Und der, der in meiner Scherbe sitzt, ist allein geblieben - er ist in der Klemme. Er hat mich in die Irre geführt und in den Sturzflug - direkt aus der Todesschlinge. Er reißt mich an sich heran - und die Belastungen sind doppelt. Ach, du bist mir schon ein Flieger-As!.. Doch wieder muß ich gehorchen, doch das ist das letztemal. Ich werde nicht mehr gehorsam sein, das schwöre ich, dann schon lieber auf der Erde liegen. Na, was macht er denn, er hört nicht, wie mein Puls jagt, das Benzin - mein Blut - ist auf Null. Die Geduld einer Maschine hat Grenzen, und seine Zeit ist abgelaufen. Und der, der in mir saß, stieß plötzlich mit dem Gesicht gegen das Glas. Er ist tot, na endlich, ich fliege ohne lästiges Gepäck, ich verbrenne die letzten Kräfte. Doch was ist das, was?! Ich bin in einem tiefen Sturzflug - und ich kann auf keine Weise herauskommen! Ärgerlich, daß ich selbst nur ein bißchen Erfolg hatte, doch mag ein anderer mehr Glück haben. Es geht zu Ende, und ich singe zum Schluß: „Friede eurem Haus!“
© J. M. Opfermann. Übersetzung, 1988